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23. Internationales Akkordeonfestival WIEN
19. Februar 2022 bis 20. März 2022
Nach der Corona-bedingten Absage des 22. Internationalen Akkordeonfestivals im Vorjahr (bis auf zwei streaming-Konzerte), ist es den beiden Organisatoren Friedl Preisl & Franziska Hatz ein absolutes Anliegen, dass Live-Kultur heuer wieder stattfinden kann. Ambition, Hoffnung und Sehnsüchte bestehen weiter, ein Festival wie das 23. Akkordeonfestival 2022 zu programmieren und sich dabei stets zu wünschen, dass es tatsächlich durchführbar und „in echt“ zu besuchen ist. Das Ausweichen in den virtuellen Raum via streaming kann niemals die „Vision“ der Veranstalter sein.
Ausgangspunkt für das heurige wie immer dichte und spannende Programm sind natürlich bereits für 2021 geplante Konzerte. Dazu wird im März 2022 eben der 101. Geburtstag von Astor Piazzolla gefeiert: die Bedeutung seiner Musik ist ohnehin zu keinem Zeitpunkt genug zu betonen!
Der SCHWERPUNKT ÖSTERREICH bleibt so selbstverständlich wie notwendig, fallen doch internationale Künstler*innen derzeit beinahe zwingend weg. Der Reichtum der hiesigen Musiklandschaft war dabei schon immer ein wesentlicher, stets spannender und in sich vielfältiger Bestandteil des Festivals. Dazu kommen natürlich bewährte Elemente wie die Stummfilm Matinee oder Workshops, die Café Mocca Akkordeon Festival Lounge wird heuer aus epidemiologischen Gründen bewusst ausgesetzt.
„Godfather“ des Wiener Festivals ist zweifellos Otto Lechner, auf dessen Anregung nach einem „viel zu schnell vorbei gewesenen Konzert“ hin Friedl Preisl „dann eben gleich ein ganzes Festival“ organisierte. Aus anfänglich 12 Konzerten wurden dann sehr bald vier mitreißende Wochen täglicher highlights! Und wie sich dieses Konzept bewährte! 1996 hatte Otto Lechner zusammen mit Bratko Bibič, dem 2008 verstorbenen Lars Holmer, Maria Kalaniemi und Guy Klucevsek den multinationalen Accordion Tribe gegründet, der sich für den Ansatz und Geist dieses Festivals als eminent wichtig erwies. Zu seinem 25-jährigen Jubiläum lassen nun Lechner und Bibič im Verband mit vielen anderen hochkarätigen Akkordeonist*innen dessen Musik hochleben. An einem weiteren Festival-Abend im Zeichen des Accordion Tribe ist auch der gleichnamige Dokumentarfilm zu sehen.
Im Jahre 2000 spielte Klaus Paier das erste Konzert im Rahmen des Internationalen Akkordeonfestivals überhaupt. Seit damals hat er es mit seinen verschiedenen Projekten immer wieder aufs Neue bereichert, wodurch er aus dem jährlichen Programm einfach nicht hinweg zu denken wäre. Als Duo haben Klaus Paier und die Cellistin Asja Valcic diesem Festival etliche Sternstunden beschert. Zusammen mit dem international renommierten Gerald Preinfalk (Kooperationen u.a. mit dem Vienna Art Orchestra und den Wiener Philharmonikern) schöpfen sie im Trio all ihre Möglichkeiten zwischen Jazz, zeitgenössischer, klassischer und Weltmusik aus. Im Juli 2021 erschien Ihr Album „Fractal Beauty“. Zusammen mit dem Kontrabassisten Florian Dohrmann schuf Klaus Paier ein eigenes Repertoire für Tasten und Saiten, zwischen Jazz, Klassischer und Weltmusik.
Zu den „Dauerbrennern“ des Festivals gehört natürlich unbestritten auch der polnischstämmige Krzysztof Dobrek, dem das Publikum viele unvergessliche Stunden mit seinem „Dobrek Bistro“ verdankt. Auf der ewigen Suche nach neuen Inspirationen ist er nun bei seinem „Dobrek Quartett“ gelandet, um im Zusammenspiel von Akkordeon, Gitarre, Drehleier und Perkussion einen Klang zu finden, der ihrem Instrumentarium und ihren persönlichen Geschichten, ihren Erfahrungen und ihren Prägungen als Musiker entspricht und diese reflektiert.
Die Wiener Tschuschenkapelle unter Slavko Ninić hat sich seit mehr als 30 Jahren als feste Größe der Wiener Musiklandschaft etabliert und besticht stets durch Ausgelassenheit und musikalische Originalität, mit leichten Jazzanklängen, gewitzten Arrangements und technischer Perfektion. Sie schlagen Brücken zwischen traditioneller und moderner Musik, und damit gleichzeitig zwischen den zahlreichen Menschen, denen Wien Zuhause ist.
Auch „Attwenger“ sind seit Jahren eine Konstante des Akkordeonfestivals. Mit „Drum“ veröffentlichten sie 2021 ein neues, wie immer substantielles und absolut hörenswertes Album: „15 neue songs mit allem drum und dran: trap-slang und country-fiction, kraut- und rübenmusik, mentalitätskritik, dialektgroove, electronica und polkapunk.“
Die in Zürich geborene Viviane Chassot überschreitet bewusst stilistische Grenzen: mutig und innovativ verbindet sie Klassik, Jazz, neue Musik und Improvisation. Neben einem Solo-Programm mit Kompositionen von Bach, Chopin, Haydn, Mozart und Piazzolla kommt es bei der erstmaligen künstlerischen Begegnung mit Franziska Fleischanderl, einer Meisterin auf der Salterio, einer Kastenzither aus dem 18. Jahrhundert, zu einem spannenden musikalischen Dialog.
Mit seinen Interpretationen von Mussorgski, Tschaikowski, Bach, Beethoven oder Mozart hat sich Nikola Djoric längst einen Namen in der internationalen Musikwelt gemacht und wurde bereits als „Poet am Akkordeon“ bezeichnet. Wenn nun nach Veröffentlichung seiner CD „Bach & Piazzolla“ ein Klavierkonzert von Joseph Haydn – arrangiert für Akkordeon und Kammermusikensemble – auf den Tango Nuevo Piazzollas trifft, dann erwartet das Publikum ein wahres musikalisches Feuerwerk.
Auch Christian Bakanic beschäftigt sich mit seinem „Trio Infernal“ zusammen mit der in Buenos Aires geborenen Wahlwiener Sängerin und Komponistin Paula Barembuem mit den Wechselwirkungen der Musik Piazzollas mit Bach und Mozart: „Brücken bauen zwischen Stilen, die scheinbar wenig gemeinsam haben.“ In ihrem Album „Metamorphosis“ schaffen Christian Bakanic und die Cellistin Marie Spaemann aus Elementen wie Soul, Jazz, Kammermusik, Klassik, Tango Nuevo und World Music einen ganz eigenen Sound, der das Publikum mit seiner Wärme, Leidenschaft und subtil eingesetzten Virtuosität begeistert.
Für Alexander Christof, Akkordeonist des Duos „DESUSTU“, ist „Melancholie oder Traurigkeit zum Tanzen“ die treffendste Beschreibung der Musik Piazzollas.
Der Akkordeonist Nikola Zarić tritt in einen faszinierenden künstlerischen Dialog mit einem klassischen Streichquartett und bringt mit subtiler Technik, instrumentaler Präzision und großer spielerischer Leidenschaft zugleich volksmusikalische Motive in einer offenen kammermusikalischen Auslegung zum Klingen. Von Piazzolla beeinflusst, weht auch immer wieder ein erfrischender und inspirierter Tango-Wind durch die Musik dieser einmaligen Formation.
Schon seit einigen Jahren verschreibt sich Freddie´s Trio dem Swing und wird gemeinsam mit dem Klarinettisten Franz Oberthaler sowie dem Publikum durch den Abend s(w)ingen, grooven und tanzen.
Das „Groovin´ Tango Quintett“ verbindet ihre gemeinsame künstlerische Leidenschaft für die Musik Astor Piazzollas. Bald erweiterten sie ihr Repertoire durch Eigenkompositionen, stets zelebrieren sie ihre Musik voller Leidenschaft und Emotion. Kostproben ihres Könnens gab es sowohl beim Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker 2016 sowie dem Pausenfilm des Neujahrskonzerts 2017 zu hören. 2019 legte das „Groovin´ Tango Quintett“ sein erstes Album „Momento Energético“ vor.
Das Wiener Festival ist bekannt für Doppelkonzerte, wo durch gegensätzliche Darbietungen viel Spannung aufgebaut wird. Zu einem derartigen Abend kommt es beim 22. Guinness Celtic Spring 2022 mit dem traditionellen irischen Quartett Uaine (Concertina, Fiddle, Banjo, Stimme) sowie dem druckvollen, flämischen Akkordeon-Duo Airboxes. Während Uaine traditionellen Irish Folk der absoluten Meisterklasse spielt, bringt das belgische Duo seine Eigenkompositionen, atmosphärisch dichte Tanz-Musik.
Franziska Hatz, als „rechte Hand“ Friedl Preisls Co-Organisatorin des Festivals, lässt es sich auch heuer nicht nehmen, wieder selbst in die Tasten zu greifen. Mit der Wiener „Troi“ (Gitarre, Kontrabass, Perkussion) sowie dem Akkordeonisten Tino Klissenbauer geht sie als Quintett zu ihren Anfängen zurück und ist gleichzeitig ganz im Heute, wenn sie die Texte verschiedener Dichter*innen als inspirierende Ausgangspunkte für neue Musik nimmt, im ganz konkreten Sinne „poetischer Appelle für ein schöneres Miteinander-Leben“. Mit ihrem Quartett „Grossmütterchen Hatz“ stellt sie die Freude an tanzbarer Musik und deren Kraft ganz in den Mittelpunkt ihres neuen Programms.
Paul Schuberth kann bereits in jungen Jahren auf viele Projekte im Rahmen des Festivals zurückblicken. Dieses Mal versucht er zuerst im Duo mit dem Akkordeonisten Atanas Dinovski (gemeinsames Erstlingswerk „Improvikationen“), aus Annäherungen zu südost- und nordeuropäischen Musiktraditionen, sowie zu Neuer Musik und Jazz eine ganz eigene Klangsprache und -ästhetik zu schöpfen. Danach präsentiert er mit Tomáš Novák (Geige, Stimme) und Christopher Haritzer (Klarinette) Eigenkompositionen, Interpretationen tradierter Klezmer, irischer Tunes, oder von Balkanmusik.
Der SCHWERPUNKT ÖSTERREICH bietet Platz für viele spannende Begegnungen. So ergründen Andreas Teufel auf seiner Schrammelharmonika und Peter Hudler (Cello) als Duo „Schrammelbach“ die Zusammenhänge zwischen Wiener Schrammeln und der barocken Musik von Johann Sebastian Bach. Das Sextett „Opfekompott“ aus dem südlichen Niederösterreich hat sich als eine der populärsten Mostviertler Bands etabliert. Ihre herzhafte Mischung aus Folk, Rock, Jazz, Blues und einem Schuss Volksmusik harmoniert hervorragend mit ihrer Mundart des Voralpengebiets, die sie originell und überzeugend darbieten. Stippich & Stippich stammen zwar aus dem Kärntner Lavanttal, präsentieren aber in wohlklingender Zweisamkeit Altes Wienerisches, neue Arrangements oder launige Eigenkompositionen. Stefan Kollmann (Akkordeon) und Markus Fellner (Klarinette, Perkussion, Stimme) bilden das Duo [:klak:] und versuchen mit ihrem Programm „Two Souls“ ihre vielen musikalischen Eindrücke spielerisch und kompositorisch zu fassen. Sie lieben Barock mindesten so sehr wie Jazz, wollen weder feurigen Tango Nuevo noch französisches Musette in ihrem Repertoire missen, interpretieren groovige Eigenkompositionen ebenso leidenschaftlich wie Balkanmelodien im zünftigen 13/8 Takt. „Tini Trampler & Playbackdolls“ brillieren mit ihrer Melange aus verzerrter Tom Waits-Gitarre, hiesigen Akkordeonklängen, vertrackten Rhythmen, jazzigen Keyboards, Mariachi-Trompeten sowie spooky zum Tanz einladenden Thereminklängen. Dem Trio „QUETSCH ’N’ VIBES“ geht es um die Verbindung musikalischer Welten. Volksmusik, durch die Steirische Harmonika verkörpert, verschmilzt mit den jazzigen Sounds und Phrasierungen des Vibraphons und urwüchsig anmutenden Marimba-Klängen. Aus dieser Begegnung entsteht ein Fluss neuer Klangfarben, auf dem das Trio geschickt zwischen den ihm zugänglichen musikalischen Welten navigiert.
Riccardo Tesi ist mit seiner „Banditaliana“ gern gesehener und gehörter künstlerischer Stammgast des Akkordeonfestivals. Über ihr sechstes vielbeachtetes Album „Argento“ formuliert ihre Agentur: „Seit mehr als 25 Jahren verzaubern Banditaliana durch eine Musik ohne Grenzen, frisch und sonnig, innovativ und gleichzeitig eng mit ihren Wurzeln verbunden; durch eine breite Synthese aus Formen und Riten der toskanischen Tradition, mediterranen Klängen, Jazzimprovisationen und Canzoni d’autore.“ Dr. Herbert Scheibenreif
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