Ein starkes Lebenszeichen der Tiroler Akkordeon-Szene: Erfolgreicher Auftritt beim World Music Festival 2025 in Innsbruck
Ein besonderes Highlight für das neu formierte Akkordeon-Orchester der Tiroler Landesmusikschulen war das 14. World Music Festival und Tag der Harmonika, das vom 29. Mai bis 1. Juni 2025 im Congress Innsbruck stattfand.
Das Projekt wurde durch eine Begegnung angestoßen: Werner Weibert, Präsident des Österreichischen Harmonikaverbandes, und Georg Hettmann, Geschäftsführender Präsident der European Accordion Federation, stellten mir – Peter Thurner, Musikpädagoge an der Landesmusikschule Kufstein – das Festival-Projekt vor. Werner Weibert regte dabei an, mit einem Tiroler Akkordeon-Orchester an diesem internationalen Wettbewerb teilzunehmen.
Mit Unterstützung des Landes Tirol, Abteilung Landesmusikdirektion, sowie dem Musikschuldirektor der Landesmusikschule Kufstein und Umgebung, Bahram Pietsch, nahm die Idee rasch konkrete Formen an. Als musikalischer Leiter konnte der in Trossingen ausgebildete Dirigent Stefan Krimbacher gewonnen werden.
Zu Beginn des Schuljahres 2024/25 stellte der Referent Stefan Krimbacher im Rahmen einer vom Land Tirol ausgeschriebenen Fortbildung das Projekt allen anwesenden Akkordeon-Pädagog:innen vor. Gemeinsam wurde dabei die Wettbewerbs-Literatur ausgewählt und das weitere Vorgehen abgestimmt.
In der Folge wurden aktive sowie ehemalige Akkordeon-Schüler: innen des Tiroler Musikschulwerks gezielt angesprochen und zur Teilnahme eingeladen. Die Resonanz war überwältigend: Innerhalb weniger Monate wuchs das Akkordeon-Orchester auf 51 Mitwirkende – ein beeindruckendes Altersspektrum von 10 bis 80 Jahren vereinte sich zu einem generationenübergreifenden Klangkörper.
Das Orchester trat erstmals beim World Music Festival in der Kategorie Free Style – Erwachsene Amateure an und erreichte unter acht internationalen Gruppen einen hervorragenden 4. Platz mit 39 Punkten ausgezeichnet. Ein beachtlicher Erfolg für ein neu gegründetes Orchester.
Stefan Krimbacher führte das Orchester mit großem Engagement und Fachkompetenz. Neben zwei eigens arrangierten Stücken brachte er auch eine Eigenkomposition mit: Das Werk Herzenswunsch wurde beim Wettbewerb uraufgeführt und begeisterte Publikum wie Jury gleichermaßen. Ein weiteres Highlight war der Tango Nr. 2 der Komponistin Marketa Lastovickova, der unseres Wissens ebenfalls erstmals öffentlich in Orchester-Version aufgeführt wurde.
Das Akkordeon-Orchester der Tiroler Landesmusikschulen hat mit seinem Auftritt nicht nur musikalisch überzeugt, sondern auch ein kraftvolles Lebenszeichen der Akkordeon-Szene in Tirol gesetzt. Aufgrund des großen Erfolges ist die Weiterführung des Projekts im Schuljahr 2025/26 bereits fixiert – ein nachhaltiger Impuls für die Akkordeonlandschaft des Landes.
Verfasst von: Peter Thurner, Musikpädagoge LMS Kufstein